Das von der Direktion für Gesundheit und Soziales des Kantons Freiburg (GSD) anerkannte Foyer des Bonnesfontaines ist ein spezialisiertes Erziehungsheim, das rund um die Uhr und während des ganzen Jahres geöffnet ist.

An diesem Standort werden 24 Kinder/Jugendliche in 3 Gruppen von je 8 Personen in unabhängigen Wohneinheiten betreut.

Das Foyer des Bonnesfontaines nimmt französisch- oder deutschsprachige Mädchen und Knaben im schulpflichtigen Alter und mit Wohnsitz in der Schweiz auf. Sie werden uns von einer zivil- oder strafrechtlichen Behörde oder einer Jugendschutzbehörde anvertraut, wenn Grund zur Annahme besteht, dass sie in ihrer psychischen und affektiven Entwicklung ernsthaft gefährdet sind.

Das Aufnahmegesuch wird per E-Mail oder telefonisch beim Heimleiter eingereicht (Kontaktaufnahme über die Website möglich). Dieser Phase schenken wir besondere Aufmerksamkeit. Im Zentrum der Gespräche stehen das Interesse des aufzunehmenden Kindes/Jugendlichen, aber auch die Gruppendynamik am Betreuungsort. Dabei geht es um die Betreuungsqualität und die Sicherheit. Demzufolge sind für eine künftige Aufnahme nicht nur die verfügbaren Plätze ausschlaggebend. Diese Aufnahmephase besteht aus (ein bis zwei) Gesprächen, Telefongesprächen und internen Absprachen. Daher verstreichen zwischen dem Einreichen des Gesuchs bis zum Aufnahmetag drei bis sechs Wochen.

Ein Erzieherteam begünstigt ein warmherziges erzieherisches Umfeld und setzt einen Rahmen, der dem Dialog und dem Aufbau einer Vertrauensbeziehung förderlich ist. Eine Erzieherin/ein Erzieher als Ansprechperson gewährleistet das Begleitungsprojekt für die/den Jugendliche/n und die Koordination mit dem Netz, von dem sie oder er umgeben ist. Die Betreuung ist individuell. Grosse Aufmerksamkeit wird der Gesundheit, der Schul-/Berufsausbildung, den familiären Beziehungen und der Sozialisierung gewidmet. Das Leben im Foyer ist rund um das Gruppenleben, die schulische oder berufliche Ausbildung, Freizeitaktivitäten, individuelle oder Familiengespräche oder auch Netzwerkgespräche organisiert. Soweit möglich, können sich die Kinder und Jugendlichen am Wochenende oder in den Ferien zu ihren Angehörigen begeben.

Die betreuten Kinder und Jugendlichen geniessen:

• Eine tägliche erzieherische Unterstützung und Begleitung durch spezialisiertes Personal.
• Eine Unterstützung in ihrer schulischen oder beruflichen Ausbildung durch Lehrpersonal und feste Studienzeiten.
• Eine psychologische und therapeutische Unterstützung durch Psycholog/inn/en-Psychotherapeut/inn/en.
• Freizeitaktivitäten in der Gruppe und extern, um Beziehungs- und Sozialkompetenzen zu entwickeln.
• Eine gute Beherbergung in Einzelzimmern.

Ein mehrdisziplinäres Team umgibt die aufgenommenen Kinder und Jugendliche. Es besteht aus:

• 1 Heimleiter/in.
• Sozialpädagog/inn/en FH/HF, die sich auf die Erziehungsteams verteilen.
• Praktikant/inn/en in Ausbildung.
• 1 Psychologe-Psychotherapeut.

Das Referenzmodell ist psychoanalytisch und humanistisch orientiert. Die psychologische und psychotherapeutische Begleitung stützt sich auf das personenzentrierte Modell von Carl R. Rogers. Die Psychobox – psychokorporelle Vorgehensweise, psychoanalytisch orientiert und von Richard Hellbrunn entwickelt – wird bei Begleitung mit Gewaltproblemen angewendet.

Für Jugendliche mit Wohnsitz im Kanton Freiburg bestimmt sich die finanzielle Beteiligung der gesetzlichen Vertretung nach dem Staatsratsbeschluss vom 19. Dezember 2000 über die Kostenbeteiligung der in Sonderheimen untergebrachten Personen; Art. 1 Ziffer 3,4,5.

Für ausserkantonale Jugendliche gilt die interkantonale Vereinbarung IVSE.

Beschluss vom 19.12.2000

Interkantonale Vereinbarung IVSE